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Geht kleinen und mittleren Zulieferern der Sprit, die Liquidität aus? 

Industrie

wdk warnt vor Liquiditätsengpässen bei Zulieferern

Die große Insolvenzwelle war unter den Automobilzulieferern bislang nicht zu erkennen. Nun aber warnt der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschuk­industrie e.V. (wdk) vor zunehmend existenzbedrohenden Liquiditätsengpässen bei kleinen und mittelständischen Akteuren.

„Wenn wir nicht schnellstmöglich zu einem anderen Umgang miteinander finden, so erleben wir bis Weihnachten eine Insolvenzwelle bei kleinen und mittelständischen Automobilzulieferern“, warnt Boris Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk). „Uns erreichen aus den verschiedensten Automobilzuliefer-Industriebranchen Meldungen über existenzbedrohende Liquiditätsengpässe. Die Automobilhersteller nehmen die von ihnen bestellten Teile nicht ab, obwohl die Zulieferer auf Basis dieser Bestellungen ihre Produktion trotz massiver Rohstoff-Preissteigerungen aufrechterhalten haben. Das zerreißt die Unternehmen“, so Engelhardt.

Die Stillstände bei den Automobilherstellern aufgrund fehlender Halbleiter seien öffentlich bekannt. Weit weniger beachtet werde die sich zuspitzende Situation bei den Automobilzulieferunternehmen: Die Lager seien voll, die Liquidität der Unternehmen sei so gebunden. Banken zeigten aktuell wenig Bereitschaft, kurzfristig weitere Kredite zu gewähren. Bis zum Jahresende werde es in der Lieferkette zu Insolvenzen und Lieferabrissen kommen, so die mit der Situation vertrauten Experten. Engelhardt sagt: „Das Wohlgefühl der aktuellen Konjunkturwahrnehmung trügt. In der Automobilbranche verschärft sich gerade für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) die Situation erheblich.“ Aus Sicht von Engelhardt müssten die Einkaufsabteilungen der Automobilhersteller und ihre Zulieferer ganz zeitnah und offen miteinander kommunizieren. „Bestellungen müssen verbindlich mehrere Wochen im Voraus festgelegt und tatsächlich abgerufen werden. Ein Produzieren auf Halde, in der Hoffnung, dass die bisherigen Stillstände in einer ungewissen Zukunft ausgeglichen werden, ist existenzbedrohend.“

Nach Ansicht des wdk ist es dringend erforderlich, dass die Automobilhersteller die Liquidität der Zulieferer durch Teilzahlungen, beispielsweise von bereits angefallenen Projekt- und Werkzeugkosten oder durch finanzielle Beteiligung an der Rohstoffbeschaffung stützten. Andernfalls würden der aktuellen Halbleiter-Knappheit weitere Mangelbereiche folgen. (kle)

Reifenhersteller bekommen zunehmend Probleme, an Stoffe für die Produktion zu kommen. 

Automobilzulieferer

Kautschukindustrie: Zugespitzte Versorgungslage

Der Krieg in der Ukraine hat massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Laut dem Wirtschaftsverband der deutschen Kautschuk­industrie e.V. (wdk) kommt es zur Verknappung von Ruß, einem unverzichtbaren Stoff für die Produktion von Reifen, Schläuchen und Dichtungen.

    • Industrie, Reifenindustrie, Markt
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Industrie

Kautschukindustrie: Versorgungslage bleibt angespannt

Nach Angaben des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) konnten deutsche Akteure im 1. Halbjahr 2021 den seit Mitte vergangenen Jahres eingeleiteten Erholungsprozess fortsetzen. Das hohe Preisniveau aufgrund von Rohstoffen und Logistikdienstleistungen drücke allerdings auf die Nachfrage, die Versorgungssituation bleibe angespannt.

    • Industrie, Markt
Im Reifenersatzgeschäft gab es 2021 zwar eine Erhöhung der Um- und Absätze gegenüber 2020, das Volumen der Vorjahre bis 2019 wurde aber deutlich verfehlt.

Industrie

Eine Milliarde Euro weniger Branchenumsatz als vor der Pandemie

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. bilanziert ein „ungewöhnliches Jahr“ 2021. Der Lockdown großer Teile der Industrie sei einfacher zu realisieren gewesen, als der schnelle Wiederanlauf. Das größte Problem für die Kautschukindustrie waren Engpässe und Hindernisse bei der Materialbeschaffung.

    • Industrie, Markt
Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet in seiner aktuellen Studie nur noch mit einem Wachstum des Welthandelsvolumens um +4 Prozent für 2022.

Ukraine-Konflikt

„Wir gehen von etwa 4 Prozent mehr Insolvenzen aus als im Jahr 2021"

Der Ukraine-Konflikt wirkt sich erheblich auf die Weltwirtschaft aus. Euler Hermes rechnet nur noch mit einem Wachstum des Welthandelsvolumens um 4 Prozent für 2022 und spricht von konfliktbedingten Einbußen um mindestens zwei Prozentpunkte. Laut dem Kreditversicherer drohen in Europa viele Insolvenzen.

    • Markt, Industrie