Reifenindustrie

ZF plant Zahl der Lieferanten zu reduzieren

Die ZF Friedrichshafen AG strukturiert ihren Einkauf für Produktionsmaterial um. Der Konzern will eigenen Angaben zufolge in den nächsten zwei Jahren zusammen mit seinen Lieferanten eine halbe Milliarde Euro einsparen. Dazu sollen die Zahl der Lieferanten deutlich reduziert, Einkaufsvolumina gebündelt und Prozesse harmonisiert werden. Unternehmensangaben zufolge werden bis zum Jahr 2015 ein Umsatzwachstum von heute 15,5 Milliarden Euro auf über 20 Milliarden Euro angestrebt. „Um die starke Kundennachfrage bedienen zu können, sind enorme Investitionen in neue Werke und Produktionsanlagen nötig“, erklärt der ZF Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Sommer. „Durch diese ganz erheblichen Vorleistungen nimmt der Druck auf unser Ergebnis deutlich zu – und wir müssen diesen Druck maßvoll an unsere Lieferanten weitergeben.“ Durch das kräftige Wachstum stiegen bei ZF die Stückzahlen der hergestellten Produkte – und mit Perspektive auf die Lieferanten die Einkaufsvolumina. „Hier wirken Skaleneffekte, die sich auch in unseren Einkaufspreisen niederschlagen müssen“, erläutert ZF-Chef Sommer den von den Lieferanten geforderten Mengenrabatt. Günstigere Preise für das Produktionsmaterial seien aber nur ein Hebel, an dem ZF ansetzt. Ein anderer sei ein standardisiertes Lieferanten- und Cash-Management. Dazu sollen die bisher dezentral verhandelten Einkaufsbedingungen ZF-weit vereinheitlicht werden. Der Einkauf des ZF Konzerns folge damit der Neuorganisation des Unternehmens, im Zuge derer zu Beginn des Jahres 2011 aus fünf Unternehmensbereichen und einigen selbstständigen Geschäftsfeldern vier ZF-Divisionen gebildet und die Zahl der Ansprechpartner für die Kunden stark reduziert wurden. Statt mehrerer dezentraler Einkaufspartner sollen nun auch die Lieferanten jeweils einen zentralen Verhandlungspartner und standardisierte Einkaufsbedingungen erhalten. Dazu sollen auch einheitliche Zahlungsziele gehören, die bisher erheblich variieren würden. Zudem wird es für den global tätigen ZF-Konzern eigenen Angaben zufolge immer wichtiger, dass auch die Lieferanten weltweit lieferfähig sind, Produktionsmaterial in gleicher Güte also nicht nur in Europa, sondern auch in Asien oder Nord- und Südamerika liefern können. „Bei der Auswahl unserer Lieferanten achten wir also künftig stärker auf deren globale Ausrichtung“, sagt Sommer. „Im Zuge der Neuorganisation unserer Lieferantenbeziehungen werden wir auch die Anzahl unserer Lieferanten deutlich reduzieren.“

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ZF-Chef Sommer: Integration der neuen Division auf sehr gutem Weg

Der Vorstandsvorsitzende der ZF Friedrichshafen AG, Dr. Stefan Sommer, hat auf der 66. IAA Pkw Erfolge bei der Integration des vor vier Monaten übernommenen US-Autozulieferers TRW Automotive vorgestellt. So wurden unter anderem das Key-Account-Management sowie die Strukturen im Einkauf vereinheitlicht. „Seit dem Closing der Transaktion vor genau vier Monaten arbeiten die Mitarbeiter von ZF und ZF TRW mit großem Engagement an der Integration unserer neuen Division Aktive & Passive Sicherheitstechnik“, so Sommer.

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