Dr. Johannes Witting  übernimmt die operative Leitung des Angebots „Tyres-N-Parts“.
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Dr. Johannes Witting übernimmt die operative Leitung des Angebots „Tyres-N-Parts“.

IT/Online

„Digitale Plattformen sind die bequemere Variante“

Mit Tyres-N-Parts ist hierzulande eine neue Vertriebsplattform für Kfz-Werkstätten, Autohäuser und Reifenhändler an den Start gegangen – hinter dem Angebot steckt der Reifenriese Michelin. Die Redaktion befragte die Verantwortlichen.

Viele Akteure in der deutschen Reifenhandelslandschaft beobachten den digitalen Vertriebsvorstoß von Michelin in Form des Angebots Tyres-N-Parts mit einer kritischen Grundhaltung. Die Zeichen, die Michelin in Richtung der Händler in den letzten Jahren sendete, haben eine gewisse Distanz zur Marke geschaffen. Auch hierzu befragten wir die Verantwortlichen Dr. Johannes Witting (Operative Leitung bei Tyres-N-Parts) und Michael Egelhof (Head of Sales bei Tyres-N-Parts).

Mit Tyres-N-Parts starten Sie eine neue Plattform. Es gibt einige etablierte Online-Anbieter und Vermittler von Reifen und Kfz-Ersatzteilen hierzulande. Was können Sie besser?

Dr. Johannes Witting: „Preisorientierte Plattformen gibt es bereits genug am Markt. Wir kennen die Automatismen des e-Commerce. Bei unserer Digitalplattform steht primär die Qualität im Fokus, auf ein selektiertes Lieferantennetzwerk zu setzen, das zuverlässig arbeitet und die Ware vorrätig hat, insbesondere sind auch faire Preisstrukturen Basis unseres Konzepts. Tyres-N-Parts bietet den B2B-Kunden in Deutschland eine bequeme und zeitsparende One-Stop-Shopping Möglichkeit und ein herstellerübergreifendes Vollsortiment an Reifen, Rädern und Kfz-Ersatzteilen mit der Möglichkeit über eine digitale Handelsplattform direkt vom angebundenen Großhandel und den Zulieferern die Produkte zu deren Konditionen zu beziehen. One-Stop-Shopping bedeutet ein digitaler „Einkaufs-Verkaufs-Prozess“: Von der Bestellung über die papierlose Anlieferung mit einer standardisierten Rechnung bis hin zum Verkauf kann alles digitalisiert werden. Übrigens benötigen Kunden bei uns nur zwei Clicks, um einen Reifen oder Teile zu bestellen – dies ist bei vielen Plattformen noch aufwendiger.“

Michelin ist alleiniger Gesellschafter. In der Pressemitteilung zum Launch des Angebots findet sich hierzu kein Wort. Warum? Für Handelsakteure ist dies ja absolut relevant.

Michael Egelhof: „Wichtig ist uns die Unabhängigkeit von Tyres-N-Parts zu betonen, daher auch eine gesonderte Kommunikation zur Gründung. Unser Start-Up und die damit verbundene Agilität zeigt, wie wichtig die Digitalisierung für uns im Gesamtkonzern ist. Tyres-N-Parts ist eine neue digitale B2B-Handelsplattform für Reifen und Kfz-Ersatzteile. Sie agiert als rechtlich selbständige Gesellschaft in der Michelin-Konzernstruktur.“

Warum ist der deutsche Markt der richtige, um das Angebot zu erproben?

Michael Egelhof: „Die Idee Tyres-N-Parts zu gründen ist in der Tat in der Region Europa Nord entstanden und wurde in Frankfurt federführend umgesetzt, folglich ist Deutschland der Ursprungsmarkt. Noch sind wir natürlich am Anfang. Ziel ist es durchaus, mit unserer Plattform die 10.000 bis 15.000 Garagen deutschlandweit anzusprechen.“

Aus Handelskreisen erreichten uns einige Stimmen, die kritisieren, Michelin versuche über Tyres-N-Parts „nur“, sich Zugang zu einem direkten Kontaktstamm zu sichern. Wie stehen Sie hierzu und welches Feedback erhalten Sie?

Dr. Johannes Witting: „Wir möchten mit Tyres-N-Parts mögliche weitere Kunden erreichen, die wir derzeit noch nicht bedienen können. Digitale Plattformen, die einst anonym erschienen, sind heute in bestimmten Situationen einfach die bequemere Variante. Plattformen bieten schließlich ebenso ein gewisses Kauferlebnis. Es ist uns wichtig Kunden anzusprechen, die sich gerne mit neuen und modernen digitalen Lösungen beschäftigten. Unsere Plattform ist im Übrigen im direkten Austausch mit Kunden entstanden. Bei der Entwicklung von Tyres-N-Parts haben wir viele Vorschläge und Ideen integriert, gerade auch bei den jüngeren Flottenkunden haben wir großes Interesse vernommen. Im Übrigen hören wir kritischen Stimmen sehr genau zu, denn nur so können wir echte Überzeugungsarbeit leisten, dass wir mit Tyres-N-Parts eine unabhängige Business-Plattform geschaffen haben, die einen Mehrwert für das gesamte B2B-Geschäft bietet.“

Sie sagen “Tyres-N-Parts soll ein Modell werden, das die Zukunft des Reifen- und Teilehandels bestimmen wird“. Gehen Sie bitte ins Detail – wie wollen Sie das Handelsgeschäft verändern?

Dr. Johannes Witting: „Tyres-N-Parts steht repräsentativ dafür, dass wir die Digitalisierung sehr ernst nehmen. Eine Reifen- oder Teilebestellung soll einfach funktionieren, und keine Zeit im allgemeinen Tagesgeschäft rauben. Unser neuer digitaler Marktplatz ist darüber hinaus eine mögliche effiziente Antwort auf die stetig steigende Komplexität im Markt.

Zukünftig planen wir Weiterentwicklungen, zum Beispiel wollen wir Wareneingangs-Scanner zur Verfügung stellen, die die Warenannahme bei Bestellungen über tyresnparts.com [nachhaltig digitalisieren und transparent machen soll. Unsere Vision: Ankommende Ware wird gescannt und kann über Verknüpfungen mit dem Warenwirtschafts- und Bestellsystem der jeweiligen Händler weiterverarbeitet werden.“

Michael Egelhof ist Head of Sales bei Tyres-N-Parts.
Foto: Michelin
Michael Egelhof ist Head of Sales bei Tyres-N-Parts.
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