Der globale Nettoumsatz des Goodyear-Konzerns belief sich von April bis Juni 2023 auf 4,87 Milliarden US-Dollar (ca. 4,46 Milliarden Euro). Dies entspricht einem Minus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Noch deutlich heftiger fiel der Rückgang beim operativen Segmentergebnis aus, das um 65,9 Prozent auf 124 Millionen US-Dollar (ca. 113,5 Millionen Euro) sank. Die Ergebnismarge ging von 7,0 auf 2,5 Prozentpunkte zurück. Als Grund für das rückläufige Ergebnis führen die Verantwortlichen insbesondere das geringere Absatzvolumen (40,8 Millionen Einheiten; -10,7 Prozent) an. Wie bereits im ersten Quartal war die diesbezügliche Entwicklung im Ersatzmarkt (-15,1 Prozent) und im Erstausrüstungsgeschäft (+5,4 Prozent) gegenläufig.
„Die Ergebnisse des zweiten Quartals waren geprägt von einer schwachen Nachfrage in Nord- und Südamerika sowie in der EMEA-Region, da die Lagerbestände im Ersatzmarkt abgebaut wurden“, ordnet Richard J. Kramer, CEO und Präsident der Goodyear Tire & Rubber Company ein. Insgesamt erwirtschaftete der Reifenhersteller im zweiten Quartal einen Nettoverlust in Höhe von 208 Millionen US-Dollar (ca. 190,5 Millionen Euro; -225,3 Prozent).
Eine große Baustelle in finanzieller Hinsicht bleibt für Goodyear die EMEA-Region. Während der Nettoumsatz hier um 10,4 Prozent auf 1,34 Milliarden US-Dollar einbrach (ca. 1,23 Milliarden Euro), rutschte das operative Segmentergebnis in den roten Bereich: -19 Millionen US-Dollar (ca. 17,4 Millionen Euro) bedeuten ein Minus von 136,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich war laut Unternehmensangaben auch hier das rückläufige Absatzvolumen (11,8 Millionen Einheiten; -19,1 Prozent) mit deutlich unterschiedlichen Tendenzen im Ersatzmarkt (-26,7 Prozent) und im OE-Geschäft (+9,2 Prozent). Mit drastischen Maßnahmen wie dem geplanten Stellenabbau in Fulda will das Goodyear-Management dieser Entwicklung entgegentreten.
Trotz der vorgelegten Zahlen blickt Richard J. Kramer verhalten positiv in die nahe Zukunft: „Obwohl das Branchenumfeld im zweiten Quartal deutlich schwieriger war als erwartet, gehen wir weiterhin davon aus, dass wir in der zweiten Jahreshälfte eine operative Segmentmarge erzielen werden, die uns unserem kurzfristigen Ziel von 8 Prozent deutlich näher bringen dürfte.“