Goodyear ist weiter bemüht, seine Wettbewerbsfähigkeit in der EMEA-Region – hier der Standort Hanau – zu steigern. 
Foto: Daniel Willrich
Goodyear ist weiter bemüht, seine Wettbewerbsfähigkeit in der EMEA-Region – hier der Standort Hanau – zu steigern. 

Reifenindustrie

EMEA-Region bleibt Goodyears Sorgenkind

Die Goodyear Tire & Rubber Company hat auch im zweiten Quartal 2023 rote Zahlen geschrieben. Im weiteren Jahresverlauf hoffen die Verantwortlichen jedoch auf positive Effekte durch die eingeleiteten Maßnahmen.

Der globale Nettoumsatz des Goodyear-Konzerns belief sich von April bis Juni 2023 auf 4,87 Milliarden US-Dollar (ca. 4,46 Milliarden Euro). Dies entspricht einem Minus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Noch deutlich heftiger fiel der Rückgang beim operativen Segmentergebnis aus, das um 65,9 Prozent auf 124 Millionen US-Dollar (ca. 113,5 Millionen Euro) sank. Die Ergebnismarge ging von 7,0 auf 2,5 Prozentpunkte zurück. Als Grund für das rückläufige Ergebnis führen die Verantwortlichen insbesondere das geringere Absatzvolumen (40,8 Millionen Einheiten; -10,7 Prozent) an. Wie bereits im ersten Quartal war die diesbezügliche Entwicklung im Ersatzmarkt (-15,1 Prozent) und im Erstausrüstungsgeschäft (+5,4 Prozent) gegenläufig.

„Die Ergebnisse des zweiten Quartals waren geprägt von einer schwachen Nachfrage in Nord- und Südamerika sowie in der EMEA-Region, da die Lagerbestände im Ersatzmarkt abgebaut wurden“, ordnet Richard J. Kramer, CEO und Präsident der Goodyear Tire & Rubber Company ein. Insgesamt erwirtschaftete der Reifenhersteller im zweiten Quartal einen Nettoverlust in Höhe von 208 Millionen US-Dollar (ca. 190,5 Millionen Euro; -225,3 Prozent).

Eine große Baustelle in finanzieller Hinsicht bleibt für Goodyear die EMEA-Region. Während der Nettoumsatz hier um 10,4 Prozent auf 1,34 Milliarden US-Dollar einbrach (ca. 1,23 Milliarden Euro), rutschte das operative Segmentergebnis in den roten Bereich: -19 Millionen US-Dollar (ca. 17,4 Millionen Euro) bedeuten ein Minus von 136,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich war laut Unternehmensangaben auch hier das rückläufige Absatzvolumen (11,8 Millionen Einheiten; -19,1 Prozent) mit deutlich unterschiedlichen Tendenzen im Ersatzmarkt (-26,7 Prozent) und im OE-Geschäft (+9,2 Prozent). Mit drastischen Maßnahmen wie dem geplanten Stellenabbau in Fulda will das Goodyear-Management dieser Entwicklung entgegentreten.

Trotz der vorgelegten Zahlen blickt Richard J. Kramer verhalten positiv in die nahe Zukunft: „Obwohl das Branchenumfeld im zweiten Quartal deutlich schwieriger war als erwartet, gehen wir weiterhin davon aus, dass wir in der zweiten Jahreshälfte eine operative Segmentmarge erzielen werden, die uns unserem kurzfristigen Ziel von 8 Prozent deutlich näher bringen dürfte.“

Goodyear sucht weiter nach Möglichkeiten Kosten zu sparen. 

Trotz höherer Nettoumsätze

Goodyear mit deutlichen Verlusten im vierten Quartal

Die Goodyear Tire & Rubber Company hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem schwachen vierten Quartal abgeschlossen. Verantwortlich dafür war insbesondere die Geschäftsentwicklung im Bereich EMEA – weshalb im Zuge der geplanten Streichung von rund 500 Stellen etwa 200 auf die EMEA-Region entfallen sollen.  

    • Goodyear, Reifenindustrie
Goodyear prüft weiter Möglichkeiten zur Steigerung der Profitabilität seines EMEA-Geschäfts.

Schwaches EMEA-Geschäft

Goodyear schreibt im ersten Quartal rote Zahlen

In den ersten drei Monaten des Jahres hat die Goodyear Tire & Rubber Company einen Nettoverlust von 101 Millionen US-Dollar erzielt. Neben einer allgemein rückläufigen Ersatzmarktnachfrage hatte insbesondere das schwache Geschäft in der EMEA-Region seinen Anteil daran.

    • Goodyear, Reifenindustrie
Goodyear will Kosten sparen – und zwar insbesondere im Bereich Personal. Rund 500 Stellen sollen abgebaut werden. 

„Umstrukturierung der Belegschaft“

Goodyear streicht fünf Prozent aller Stellen weltweit

Die Goodyear Tire & Rubber Company sieht sich „als Reaktion auf das schwierige Branchenumfeld und den inflationsbedingten Kostendruck“ zum Handeln gezwungen. Der Konzern verkündet eine „Umstrukturierung der Belegschaft“ – etwa fünf Prozent aller Stellen sollen in diesem Zuge weltweit abgebaut werden.

    • Goodyear, Reifenindustrie
Ein gutes Jahr für Goodyear: Im vierten Quartal 2021 konnte das Unternehmen seinen Umsatz deutlich steigern.

Quartalsbericht 2021

Goodyear verzeichnet höchsten Umsatz seit zehn Jahren

Vergangene Woche hat Goodyear seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2021 veröffentlicht. Das Unternehmen konnte einen Umsatz von 5,1 Milliarden US-Dollar (rund 4,5 Milliarden Euro) vorweisen, 38 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 

    • Goodyear, Reifenindustrie