Neben dem Verbot der Einfuhr von Reifen verbieten die Sanktionen ferner die Ausfuhr bestimmter Rohstoffe aus der EU nach Russland und beschränken außerdem den Transport von und nach Russland. Angesichts dieser Maßnahmen erwarten die Verantwortlichen des finnischen Herstellers, „erhebliche Auswirkungen auf die Fähigkeit von Nokian Tyres, Reifen in Russland zu produzieren und Reifen sowohl in Russland als auch in der EU, insbesondere in Mitteleuropa, zu verkaufen“.
Welche große Bedeutung der Produktionsstandort in St. Petersburg und der russische Markt insgesamt für Nokian haben, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Konzern rund 20 Prozent seines Nettoumsatzes in Russland, Zudem wurden etwa 80 Prozent aller Nokian-Pkw-Reifen in Russland produziert. Die dafür benötigten Rohstoffe wiederum stammten laut Unternehmensangaben zur Hälfte aus anderen Ländern und unterliegen nun zumindest teilweise dem neuen Export-Verbot.
Somit werde die Verfügbarkeit dieser Rohstoffe zum entscheidenden Faktor bei den Bemühungen, die Produktion in Russland fortzusetzen, heißt es seitens der Verantwortlichen weiter. „Mit der Weiterführung des Pkw-Reifenwerks in Russland wollen wir sicherstellen, dass das Werk auch in Zukunft von Nokian Tyres betrieben und kontrolliert wird“, begründet der Konzern diese Bemühungen. Es erfolgten jedoch keinerlei Investitionen mehr in die russische Produktion.
Wie der Reifenhersteller weiter mitteilt, ist der Geschäftsbereich Heavy Tyres von den Sanktionen nicht betroffen. Alle derartigen Reifen würden ohnehin in Finnland produziert und der Verkauf dieser Produkte sei bereits früher eingestellt worden. Abschließend betonen die Verantwortlichen: „Nokian Tyres hat nie Reifen an die russische Armee verkauft, und die Russische Föderation ist kein Kunde von Nokian Tyres.“ (dw)