Bei Belegschaftsversammlungen verkündete Michelin seinen Mitarbeitern in Deutschland, dass das Unternehmen sich mit seinen Sozialpartnern berate. Grund dafür seien der wachsende Wettbewerbsdruck und die steigenden Produktionskosten. Geplant sei, sich aus der Lkw-Reifen-Produktion in Deutschland zurückzuziehen. Dadurch droht ein massiver Stellenabbau in den Werken Trier und Karlsruhe. Möglicherweise stehen die Werke sogar vor der Schließung.
Homburg soll zwei Produktionslinien verlieren, so IGBCE (Industrie-Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie). Bundesweit soll der Stellenabbau rund 1.500 Arbeitsplätze betreffen. Die Gewerkschaft IGBCE kündigte Widerstand gegen den geplanten Kahlschlag an. Dieser sei aus Sicht der IGBCE nicht nachvollziehbar, äußerte Matthias Hille, Leiter des IGBCE-Bezirk Mainz, Konzernbetreuer und Aufsichtsratsmitglied bei Michelin Deutschland.
Auf Nachfrage der Redaktion antwortete Maira Zöller, Director External Communication Europe North bei Michelin: „Gegenstand dieser Gespräche sind die Wettbewerbssituation und die Produktionsreduzierung der Michelin-Aktivitäten in Karlsruhe und Trier sowie der Neureifenproduktion und der Herstellung von Halbfabrikaten in Homburg.“ Die Runderneuerung im Werk Homburg sei nicht Bestandteil der Gespräche. Die Pressesprecherin betonte, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Entscheidungen getroffen wurden. (vdf)