Für AutoBild sportscars haben die Tester neun Winterprofile der Dimension 245/40 R19 montiert auf einem Cupra Formentor VZ5 über das Testgelände gequält. Zwei Kandidaten meistern die vielfältigen Prüfungen gleich gut und verdienen sich somit beide Rang eins im Test. Dem Bridgestone Blizzak LM005 bescheinigt die Test-Mannschaft „sehr gute Schneequalitäten“, eine „hohe Lenkpräzision“, „kurze Nassbremswege“ sowie ein „kraftstoffsparenden Rollwiderstand“. Lediglich das „hohe Preisniveau“ wird negativ vermerkt. Ähnlich sieht es beim Hankook Winter i*cept evo 3 aus, bei dem ein nur „durchschnittlicher Komfort“ als einziger Schwachpunkt notiert wird. „Überzeugendes Allroundtalent mit ausgeglichenem Leistungspotenzial und dynamischen Handling-Eigenschaften bei allen Witterungen“, lautet das ansonsten durchweg positive Urteil.
Nur minimal hinter den beiden Testsiegern (jeweils Note 1,3) reiht sich der Continental WinterContact TS 870 P ein (Note 1,4). Dem einzigen Kritikpunkt („hohes Preisniveau“) stehen „stabile Fahrqualitäten bei allen Witterungsbedingungen“ und „sehr gute Wintereigenschaften mit kurzen Bremswegen“ gegenüber. Mit diesen Leistungen verdient sich das Conti-Profil als Dritter im Bunde das Prädikat „vorbildlich“.
„Gut“ sind nach Meinung von AutoBild sportscars der Michelin Pilot Alpin 5 („Schneekönig mit leisem Vorbeifahrgeräusch“; „leicht verlängerter Nassbremsweg“) auf Platz vier sowie der Falken Eurowinter HS01 („kurze Bremswege bei jeder Witterung, sichere Aquaplaning-Eigenschaften“; „sehr hoher Rollwiderstand“) auf Platz fünf.
Es folgt ein Kandidaten-Trio, dem die Tester jeweils „befriedigende“ Leistungen bescheinigen. In absteigender Reihenfolge sind das der Vredestein Wintrac Pro („sportliche-dynamisches Handling und präzises Einlenkverhalten auf nasser Piste“; „untersteuerndes Fahrverhalten auf Schnee, hoher Rollwiderstand“), der Cooper Discoverer Winter („leises Vorbeifahrgeräusch, guter Komfort“; „verlängerte Nass- und Trockenbremswege“) und der Maxxis Premitra Snow WP6 („gute Aquaplaning-Eigenschaften“; „nur befriedigende Handling-Qualitäten auf verschneiter und trockener Strecke“).
Noch einmal deutlich länger ist die Mängelliste beim Schlusslicht, dem billigen Minerva Ice-Plus 210. Die Tester stellen „deutlich eingeschränkte Fahreigenschaften auf Schnee und nasser Piste, gefährlich verlängerte Schnee- und Nassbremswege, geringe Aquaplaning-Reserven“ und ein „diffuses Lenkansprechen“ fest. Das Gummi punktet ausschließlich auf trockener Piste sowie mit „leisen Abrollgeräuschen“ und ist daher klar „nicht empfehlenswert“.
Premium-Duo liegt vorne
Um einen Reifen größer ist das Teilnehmerfeld im Test von AutoBild Allrad. In der etwas schmaleren Abmessung 225/45 R19 gelingt dem Michelin Pilot Alpin 5 (Note 1,3) der Sprung an die Spitze. „Vorbildlicher Premiumreifen mit besten Schneequalitäten, hohe Lenkpräzision und dynamische Handling-Eigenschaften bei allen Witterungsbedingungen, top Abrollkomfort“, steht im Zeugnis des Testsiegers. Erneut nur knapp am Titel vorbei fährt der Continental WinterContact TS 870 P (Note 1,4), der laut Beurteilung ein „präzises Lenkverhalten, „hohe Aquaplaning-Sicherheit“, „kurze Schnee- und Nassbremswege“ sowie einen „kraftstoffsparenden Rollwiderstand“ kombiniert. Bei beiden „vorbildlichen“ Reifen üben die Tester lediglich Kritik an der Preisgestaltung.
Anführer eines Quartetts mit „gut“ bewerteter Profile und insgesamt Testdritter ist der Vredestein Wintrac Pro (Note 2,3). Lob erhält er für „hohe Sicherheitsreserven bei Aquaplaning“ und sein „sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, während ihn der „erhöhte Rollwiderstand“ Punkte kostet. Mit jeweils minimalem Abstand zueinander folgen der Bridgestone Blizzak LM005 („Winterprofi mit besten Handling-Qualitäten auf verschneiter und nasser Piste“; „verlängerte Trockenbremswege“), der Hankook Winter i*cept evo 3 („dynamisches Handling und kurze Bremswege auf nasser Strecke“; „deutlich erhöhter Rollwiderstand“) und der Firestone Winterhawk 4 („ausgeglichenes Leistungspotenzial, leises Abrollgeräusch“; „leicht verlängerte Trockenbremswege“). Aufgrund ihrer guten Leistungen für vergleichsweise wenig Geld hebt AutoBild Allrad zwei Kandidaten besonders hervor: „Eine Alternative für Leute, die ganz bewusst auf den Preis schauen, wäre der Kandidat von Firestone. Überzeugend gute Leistung zum fairen Preis bietet auch der Wintrac Pro der niederländischen Traditionsmarke Vredestein“.
Zwei weitere Reifen warten nach Meinung der Test-Crew mit „befriedigenden“ Leistungen auf. Der siebtplatzierte Toyo Observe S944 („sehr gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning“; „verzögertes Ansprechen auf Lenkbefehle“) performt dabei noch eine Spur besser als der Falken Eurowinter HS01 auf Rang acht. Letzterer überzeugt zwar mit „kurzen Bremswegen auf nasser und verschneiter Piste“, muss aber aufgrund eines „untersteuernde Fahrverhaltens bei allen Witterungsbedingungen“, seinem „erhöhten Vorbeifahrgeräusch“ sowie dem „sehr hohen Rollwiderstand“ Federn lassen.
Als nur „bedingt empfehlenswert“ stuft AutoBild Allrad den Nokian Snowproof P ein. Positiv vermerkt werden die „kurzen Trockenbremswege“, doch die wenig überzeugenden Leistungen auf Schnee und vor allem auf Nässe („verlängerte Bremswege, untersteuerndes Handling, geringe Sicherheitsreserven bei Aquaplaning“) verursachen deutliche Abzüge.
Testschlusslicht wird auch bei AutoBild Allrad der mitgetestete Billigreifen. Ein Satz des Petlas Explero Winter W617 ist mit einem Preis von rund 470 Euro mehr als 650 Euro günstiger als vier Exemplare des Michelin Pilot Alpin 5 gleicher Größe. Dafür listen die Tester gleich eine ganze Reihe von Performance-Mängeln auf, die dem Petlas-Produkt das Prädikat „nicht empfehlenswert“ einbringen: „Eingeschränkte Fahrtauglichkeit auf nasser Fahrbahn, geringe Aquaplaning-Reserven, diffuses Lenkansprechen, stark untersteuerndes Nass- und Trockenhandling, gefährlich verlängerte Nassbremswege“). Entsprechend konstatieren die Tester nüchtern: „Soll man also wirklich auch in diesen Zeiten zweieinhalbmal so viel für einen neuen Satz Winterreifen ausgeben? Knappe Antwort: Ja, wenn man es sich irgendwie leisten kann.“ (Daniel Willrich)