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Messen

Zukunftsforum der Agrarbranche

Die Agritechnica in Hannover hat ihren Ruf als weltgrößte Landtechnikausstellung bestätigt. Die globale Landtechnikindustrie zeigte sich in noch nie da gewesener Größe und Internationalität.

Das Fazit fällt mehr als positiv aus. „Die Agritechnica 2011 hat die weltweite Bedeutung der Landwirtschaft und der Landtechnik eindrucksvoll demonstriert. Mit über 2.700 Ausstellern, rund 415.000 Besuchern, darunter 100.000 aus dem Ausland, ist eine neue Dimension erreicht.“ Dies erklärte Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke vom Veranstalter DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zum Abschluss der Landtechnikausstellung Agritechnica am 19. November 2011 vor der Presse in Hannover.

Bei diesen Superlativen stößt selbst das größte Messegelände der Welt in Hannover an seine Grenzen, wie es Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der Deutschen landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG) in seiner Eröffnungsrede formulierte. Vor allem der Besucheransturm zeigt, wie diese faszinierende Branche eine ungeahnte Dynamik entfaltet. Kamen in 2009 über 350.000 Besucher nach Hannover, so waren es in diesem Jahr 415.000 Besucher, was eine Steigerung um 18 Prozent entspricht. Das dokumentiert das große Interesse und die Notwendigkeit, immer mehr Menschen auf der Welt zu ernähren. Die Landwirtschaft kann dies nur mit technischem Fortschritt erreichen, der nachhaltig die natürlichen Ressourcen schont und gleichzeitig effizient die Ernteergebnisse verbessert.

Die Landtechnik- und die Zulieferindustrie waren auf der diesjährigen Agritechnica hervorragend repräsentiert. Über 2.700 Unternehmen aus 48 Ländern zeigten ein komplettes Angebot an Maschinen, Geräten, Ersatzteilen und Zubehör. Der Auslandsanteil stieg von 47 Prozent in 2009 auf 50 Prozent in diesem Jahr. Die Ausstellerzahl hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Zahl der Auslandsaussteller hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdreifacht.

Die Agritechnica ist die Plattform der Landmaschinenhersteller zur Einführung neuer Maschinen und Geräte. Die gezeigten Innovationen aus den Bereichen Elektronik, Steuerungs- und Regeltechnik sowie Datenmanagement ermöglichen neue Dimensionen an Präzision und Effizienz. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sieht die Branche in einer außerordentlichen Hochkonjunkturphase. Der Verband hat seine ambitionierte Wachstums-prognose aus dem September um weitere acht Prozentpunkte nach oben, auf nunmehr 28 Prozent korrigiert.

„Sieben Milliarden Euro aus deutscher Produktion – das ist ein Paukenschlag, der uns beflügelt“, so Dr. Bernhard Scherer, VDMA-Geschäftsführer in Hannover. Und für 2012 geben die VDMA-Statistiker bereits grünes Licht. Es werden weitere leichte Steigerungen auf 7,4 Milliarden Euro erwartet. „Damit wären wir im kommenden Jahr wieder auf dem Niveau des höchsten Agrartechnikumsatzes aller Zeiten aus dem Jahr 2008 angelangt“, betonte Scherer. Dabei ist der deutsche Agrartechnikmarkt so stark wie nie und behauptet sich als konjunkturelles Zugpferd in Westeuropa. Das deutsche Marktvolumen wird vom VDMA auf 4,9 Milliarden Euro für dieses Jahr prognostiziert, was einem satten Plus von 25 Prozent entspräche. Die gegenwärtige Auslastung in der Fabrikation bestätigt diese Prognose jedenfalls deutlich. Bei einer Kapazitätsauslastung von mehr als 85 Prozent ist die Agrartechnik momentan de facto „voll ausgelastet.“

Vor allem die Traktoren- und Erntemaschinenhersteller sind sehr zufrieden und weiter optimistisch in Bezug auf die Marktentwicklung. Die Umsatzerwartung bleibt also insgesamt expansiv angesichts weiter steigender Auftragseingänge.

Größer, schneller, breiter, diese Attribute kennzeichnen weiterhin zahlreiche Entwicklungen in der Landtechnik, sie werden aber in ihrer Bedeutung zunehmend und flächendeckend überlagert durch ständig neue Entwicklungen in der Elektronik und Sensorik. Diese bestimmen heute überwiegend den Innovationsgrad von Maschinen und Systemen mit dem Ziel, Prozesse noch effizienter, präziser, umweltschonender und kostensparender zu gestalten. Dies war auf der diesjährigen Agritechnica und insbesondere im Special „Smart Farming - Landwirtschaft mit K(n)öpfchen“ deutlich zu spüren.

Unter den 2.700 Ausstellern waren natürlich auch zahlreiche Anbieter und Hersteller von Reifen für Traktoren und die verschiedensten landwirtschaftlichen Maschinen. Der Reifen spielt gerade in der Landwirtschaft eine große Rolle. Egal ob Mähdrescher, Erntemaschinen, Pflanzenschutzgeräte, Mineraldüngerstreuer, Bodenbearbeitungsgeräte, Futtermischwagen, Garten und Landschaftsbaugeräte, sie benötigen alle unterschiedlichste Reifen für ihren erfolgreichen Einsatz. Und dabei fällt auf, dass die landwirtschaftlichen Maschinen immer größer, immer schneller sowie immer schwerer werden. Diese Entwicklung ist für die Reifenindustrie eine große Herausforderung, da die verschiedensten Maschinen für unterschiedliche Arbeiten genutzt werden. Dabei steht der Reifen immer im Fokus, denn er sorgt dafür, dass die Böden geschont werden und dass die eingesetzten Landmaschinen mit einem reduzierten Kraftstoffverbrauch zum guten Ernteergebnis beitragen. Außerdem soll der Reifen, trotz aller Belastungen, seine Langlebigkeit und Robustheit unter Beweis stellen und so die Standzeiten für eventuelle Reifenreparaturen und Reifenwechsel minimieren.

Somit ist es nicht verwunderlich, dass alle namhaften Reifenhersteller sowie einige leistungsfähige Großhandelsunternehmen, wie zum Beispiel Bohnenkamp und Grasdorf Wennekamp ihr Produktportfolio und ihre Dienstleistungen auf der Agritechnica präsentiert haben. Besonders an den beiden vorgeschalteten Exklusivtagen statteten interessierte Landwirte und vor allem Lohnunternehmer den Ausstellern einen Besuch ab. Gerade die Fachbesucher machen die große Attraktivität dieser Messe aus und sind letzzlich für den wirtschaftlichen Erfolg der Aussteller sehr wichtig.

Die nächste Agritechnica wird vom 12. bis 16. November 2013 in Hannover stattfinden. Die Exklusivtage finden am 10. und 11. November statt. (oth/kle)

Reifenindustrie

Neue Struktur, größere Reichweite

Die diesjährige Weltausstellung der Landtechnik, Agritechnica, war internationaler als jemals zuvor. Über 2.300 Aussteller aus 46 Ländern bewiesen, dass sie der auch in der Landwirtschaft angekommenen Wirtschaftskrise einiges an Innovationen entgegenzustellen haben.

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Reifenindustrie

Agritechnica-Verantwortliche melden Besucherzuwachs

Die seit Sonntag laufende Landtechnikausstellung, die Agritechnica 2015, zeigt sich offenbar als der erwartete Besuchermagnet. Nach Angaben des Veranstalters DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) haben nach zwei Exklusivtagen sowie den ersten beiden großen Besuchertagen bereits mehr als 200.000 Landwirte aus aller Welt die Agritechnica besucht. Dies entspricht dem Ergebnis der Agritechnica 2013. Erste Ergebnisse einer Umfrage zeigen, dass ein Viertel der Besucher aus dem Ausland kommt.

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