Die meisten Menschen der Tuning-Szene informieren sich über Trends auf Social-Media oder Messen und Tuning-Treffs.
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Die meisten Menschen der Tuning-Szene informieren sich über Trends auf Social-Media oder Messen und Tuning-Treffs.

BBE Automotive GmbH

Aktuelle Studie zur Tuningszene veröffentlicht

Im Rahmen der Essen Motor Show präsentierte die BBE Automotive GmbH mit ihren Partnern die Ergebnisse der Studie „Emotionale Mobilität, Autotuning und -veredelung“.

Für die Studie wurden 1.000 deutsche Autofahrende, mehr als 100 Fahrende getunter Autos und mehr als 30 Hersteller befragt. Thematische Inhalte der Studie war die Einstellung der Befragten zu konkreten Verhaltensweisen. Außerdem wurden die Player der Szene und dessen Präsenz in den sozialen Medien analysiert.

Die Szene wird nach Angaben von BBE von Modellen deutscher Hersteller bestimmt. Darunter vor allem BMW, Audi, VW und Mercedes. „Neben der Produktion eigener Performancelinien der Fahrzeughersteller zeigt die Studie einen Tuningmarkt mit einem Volumen von über 2 Milliarden Euro alleine in Deutschland“, teilt BBE weiter mit. Dabei soll der höchste Anteil auf Räder/Reifen und Fahrwerkskomponenten entfallen. Gerd Heinemann, Geschäftsführer der BBE Automotive GmbH äußerte: „Die dahinterstehenden Menschen sind autobegeistert, wollen sich von der Masse abheben und lieben das stark über Onlinekanäle ausgelebte Gemeinschaftsgefühl.“

Die Szene im Überblick

Laut BBE fahren circa drei Millionen Menschen ein individuell angepasstes Auto. Von diesen tunen circa 60 Prozent ihr Auto optisch und 23 Prozent ihren Motor und Auspuff. Weitere 12 Prozent seien Sammler von Highend-Fahrzeugen und knapp fünf Prozent ließen sich der Poser- und Raser-Szene zuordnen. Insgesamt soll die Tuning-Szene für eine Wirtschaftsfaktor von zwei Milliarden in der Nachrüstung sorgen. Der größte Marktanteil entfällt hier auf Räder, Fahrwerk und Exterieur inklusive Beleuchtung. Danach folgen die Kategorien Motor, Auspuff und Interieur.

In der Studie analysiert BBE auch das Tuning-Verhalten selbst. Daraus ergibt sich, dass 85 Prozent der Tunenden selbst an ihrem Auto basteln. 49 Prozent führen sogar alle Tuning-Arbeiten komplett selbst aus. Die meisten Personen der Szene informieren sich über Trends auf den sozialen Medien oder besuchen Tuning-Treffs und Messen.

Die Tuning-Branche

Im deutschen Markt beschäftigen sich laut der BBE-Studie mehr als 4.000 Werkstätten zumindest am Rande mit dem Thema Tuning. Mehr als 200 dieser Werkstätten sind Spezialisten. Es gibt etwa 150 Teile-, Reifen- und Räderhersteller, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Auf dieser Folie präsentiert BBE die Player im Aftermarket.
Foto: BBE Automotive GmbH
Auf dieser Folie präsentiert BBE die Player im Aftermarket.

Im Vorfeld der Studie wurden circa 200 Marken identifiziert, die näher analysiert wurden. Laut der BBE-Studie wird die Social-Media-Währung als Indiz für den Markenwert gesehen. Bei Follower-Anzahl und Aufrufen zeigt sich der Schwerpunkt der jeweiligen Aktivitäten der Marken. So sind die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes bei der Anzahl an Followern ganz vorne. Bei den YouTube-Aufrufen liegen jedoch die Kanäle JP Performance und Halle 77 an der Spitze.

Die Social-Media-Aufrufe bzw. Follower hängen vom Schwerpunkt der jeweiligen Marken ab.
Foto: BBE Automotive GmbH
Die Social-Media-Aufrufe bzw. Follower hängen vom Schwerpunkt der jeweiligen Marken ab.

Tuning-Szene nicht gleich Poser-Szene

Die Autoren der Tuning-Studie legen besonderen Wert auf eine Aussage. Der Markt wird zu 95 Prozent von Personen geprägt, die sich eindeutig von der so genannten Poser- und Raser-Szene abgrenzen. Hierzu sagt Harald Schmidtke vom Verband der Automobiltuner: „Die Studie belegt eindeutig bekannte VDAT-Positionen. Erstens: Der Wunsch nach automobiler Individualität ist unabhängig von der Art des Antriebs. E-Mobilität hält Einzug in die Szene. Zweitens, das Produktranking zeigt, dass die optische Wahrnehmbarkeit einer Individualisierung der Zielgruppe wichtig ist. Drittens sollte die Randgruppe der Poser und Raser nicht mit der Tuningszene gleichgesetzt werden!“ Die Randgruppe der Poser und Raser setzt die Studie auf rund 150.000 der drei Millionen Menschen mit getuntem Fahrzeug fest.

Auch die Einstellungen und das Verhalten der Kernzielgruppe wurde in die Studie mit aufgenommen.
Foto: BBE Automotive GmbH
Auch die Einstellungen und das Verhalten der Kernzielgruppe wurde in die Studie mit aufgenommen.

Fazit der Präsentation

Auf einer Seite gibt es laut BBE und der Studie einige Herausforderungen, die die Branche zu meistern hat. Darunter zum Beispiel der Fachkräftemangel und der Wettbewerb bei Neuwagen und Nachrüstprodukten. Auf der anderen Seite ist der Markt vorhanden und soll auch trotz zunehmender Elektrifizierung weiterhin vorhanden sein. Es gilt also laut BBE sich noch deutlicher von der Poser-Szene zu distanzieren, die Social-Media-Präsenz aufzubauen und zu vergrößern und positive Faktoren der Tuning-Szene an die Bevölkerung zu kommunizieren. 

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