Sample ermöglicht die Erfassung, Sortierung, Zählung und Charakterisierung der Partikel in unmittelbarer Nähe des Reifens mit hoher Wiederholgenauigkeit. Diese Entwicklung markiert einen Fortschritt im Bemühen, die Menge an Reifenabrieb auf den Straßen zu reduzieren und öffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung biologisch abbaubarer Reifenverschleißpartikel.
Bedeutung standardisierter Messverfahren
Die Notwendigkeit zuverlässiger und standardisierter Messverfahren im Bereich Reifen- und Straßenabrieb bleibt bestehen, um die Umweltauswirkungen dieser Partikel besser zu verstehen und darauf aufbauend neue Lösungen zu entwickeln. Reifenabriebpartikel, die im Durchschnitt so klein wie ein menschliches Haar sind, bestehen zu gleichen Teilen aus Reifengummi und Mineralien sowie anderen Straßenbestandteilen.
Zusammensetzung von Reifenabriebpartikeln
Eine vorangegangene Studie von Michelin konnte die Anzahl der Partikel quantifizieren, die zur Luftverschmutzung beitragen, darunter PM10 und PM2,5, auch bekannt als Feinstaub. Diese genaue Quantifizierung ist von großer Bedeutung für das Unternehmen, um die Zusammenhänge zwischen Reifen, Straße und Fahrstil besser zu verstehen, sowie für die Behörden, die für die Messung der Luftverschmutzung zuständig sind.
Zusammenarbeit mit der ETRMA für weitere Analysen
Michelin hat sein Analysesystem der Reifenindustrie und der European Tyre & Rubber Manufacturers‘ Association (ETRMA) zur Verfügung gestellt, um weitere Analysen der Reifenpartikel durchzuführen. Diese Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Organisation wird über einen Zeitraum von etwa 18 Monaten erfolgen.
Ergänzung zur Euro-7-Norm
Der Ansatz von Michelin ergänzt die Euro-7-Norm, die in Kürze Grenzwerte für den Reifenabrieb festlegen wird, um die Menge der in Europa freigesetzten Partikel weiter zu senken. Michelin unterstützt die Regelungen dieser Norm und strebt gleichzeitig danach, noch mehr Wissen über Reifenabrieb aufzubauen. Seit über 20 Jahren engagiert sich Michelin für die Reduzierung von Reifenabrieb. Intensive Forschung und Innovation haben dazu geführt, dass das Unternehmen seine Reifen so konstruiert, dass der Abrieb zwischen 2015 und 2020 um fünf Prozent gesenkt werden konnte. Die Eröffnung des BioDLab in Zusammenarbeit mit der französischen Forschungsorganisation CNRS und der Universität Clermont Auvergne markiert einen weiteren Schritt in Richtung biologisch abbaubarer Verschleißpartikel. Die Erkenntnisse von Michelin zu den Abbauprozessen der Partikel und die daraus folgenden Lösungen zur weiteren Verringerung der Emissionen wurden durch eine Studie des ADAC im März 2022 bestätigt, die mit 100 Reifen durchgeführt wurde. (jg)