Die Abfrage zum aktuellen BRV-Branchenbarometer für das 4. Quartal 2023 erfolgte Anfang Oktober, zu Beginn der diesjährigen Winter-Umrüstsaison. Der Indexwert des BRV-Branchenbarometers steigt im vierten Quartal 2023 auf 108 (Q2/2023: 104). Die derzeitige Lage des Reifenfachhandels wird von 53 Prozent (Q2/2023: 47 Prozent) als gut bzw. sehr gut bewertet. Acht Prozent bewerten die aktuelle Lage der Branche als schlecht bzw. sehr schlecht (Q2/2023: fünf Prozent). Die aktuelle Lage des eigenen Betriebes wird weiterhin positiver bewertet. Insgesamt 71 Prozent (Q2/2023: 64 Prozent) sehen diese als gut bzw. sehr gut an. Vier Prozent bewerten die eigene Lage als schlecht bzw. sehr schlecht (Q2/2024: drei Prozent).
Die Entwicklung der Reifenstückzahlen wird von 29 Prozent der Befragten als Besser und viel besser beurteilt, während 46 Prozent eine stabile gleichbleibende Tendenz sehen. Die voraussichtliche Entwicklung des aktuellen Quartals gegenüber dem Quartal des Vorjahres wird ebenfalls von 29 Prozent als besser bzw. viel besser angesehen, während 53 Prozent an eine gleichbleibende Entwicklung glauben.
Die Umsatzentwicklung wird von 43 Prozent als besser bzw. viel besser im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschätzt, während 34 Prozent von einem gleichbleibenden Umsatz zum Vorjahreszeitraum ausgehen. Beim Rohertrag gehen 47 Prozent von einem besseren bzw. viel besseren Rohertrag aus, während er für 31 Prozent auf dem gleichen Niveau zum Vorjahreszeitraum bleibt. Bei der Werkstattauslastung wird die voraussichtliche Entwicklung des aktuellen Quartals gegenüber dem Quartal des Vorjahres von 37 Prozent der Befragten als besser bzw. viel besser eingeschätzt. An eine gleichbleibende Entwicklung glauben 50 Prozent, während lediglich sieben Prozent an eine schlechtere Entwicklung glauben.
„E-Fahrzeuge und ihre Reifen"
Neben den konjunkturellen Abfragen wird in jedem Quartal ein Spezialthema in die Befragung aufgenommen. Das aktuelle Spezialthema für das vierte Quartal lautet „E-Fahrzeuge und ihre Reifen". Drei Viertel der Reifenfachhändler sehen den Anteil reiner Elektroautos in der eigenen Kundschaft derzeit noch unter 2 Prozent - dem aktuellen Durchschnitt an reinen Elektrofahrzeugen im Bestand -, jeder Vierte bei null Prozent Die Betriebe rechnen jedoch mit einem deutlichen Anstieg der Elektromobilität in den nächsten Jahren. Während nur rund neun Prozent der Betriebe von einem Bestand größer zehn Prozent bis 2025 ausgehen, sehen ein Drittel der Betriebe (33 Prozent) dieses Ziel bis 2030 als realistisch an.
Die Nachfrage nach speziell für Elektroautos entwickelten Reifen hält sich aktuell in Grenzen, die Halter von Elektrofahrzeugen fragen am häufigsten nach „herkömmlichen“ Reifen. Eine interessante Entwicklung zeigt sich bei den „Verdienstmöglichkeiten“ von speziellen E-Fahrzeug-Reifen. Die Mehrheit der Reifenhändler gibt an, mit E-Fahrzeug-Reifen genauso viel (69 Prozent) oder sogar mehr 28 Prozent) zu verdienen, wie mit „herkömmlichen“ Reifen.
Das Potenzial an E-Fahrzeug-Qualifizierungen ist im Reifenfachhandel vielfach bereits vorhanden. Die mehrstufige lineare Hochvoltschulung eröffnet vielfältige Möglichkeiten. Fachkundig unterwiesene Personen sind bereits zu 50 Prozent im Reifenhandel vorhanden. In der nächst höheren Stufe der „fachkundigen Personen“ sollen sich bereits 47 Prozent der Mitarbeiter befinden. Hier ist noch Luft nach oben, wobei viele Unternehmer weitere Schulungsmaßnahmen in diesem Segment planen. (oth)