Die Abfrage für das jüngste BRV-Branchenbarometer für das zweite Quartal 2023 erfolgte Mitte April zu Beginn der diesjährigen Sommer-Umrüstsaison. Gegenüber der Befragung Anfang/Mitte Oktober zu Beginn der Winter-Umrüstsaison stieg der Indexwert des BRV-Branchenbarometers leicht auf 104 (Q4/2022: 102). Gleichzeitig sank der Anteil der Befragten, die die derzeitige Lage des Reifenfachhandels als gut bzw. sehr gut bewerten, auf 47 Prozent (Q4/2022: 51 Prozent). In diesem Zuge ging jedoch auch der Anteil derer, die die Lage als schlecht bzw. sehr schlecht betrachten 8 Prozent von (Q4/2022) auf 5 Prozent zurück. Weiterhin positiver sehen die Umfrageteilnehmer ihre eigene Situation. Insgesamt 64 Prozent (Q4/2022: 61 Prozent) sehen diese als gut bzw. sehr gut an, während 3 Prozent – und damit genauso viele wie beim letzten Mal – die eigene Lage als schlecht bzw. sehr schlecht bewerten.
Beim Blick auf die Entwicklung der Reifenstückzahlen berichten jeweils rund ein Viertel der Befragten von (viel) besseren Werten (28 Prozent) respektive (viel) schlechteren Werten (26 Prozent) für das vergangene Quartal. Für das laufende Quartal hingegen erwartet mehr als die Hälfte der Betriebe (54 Prozent) Stückzahlen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, während nur sieben Prozent mit schlechteren oder gar viel schlechteren Werten rechnen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Blick auf Umsatz, Rohertrag und Gewinn. Im den ersten drei Monaten des Jahres bewegte sich die Mehrheit der Befragten in den genannten Bereichen auf Vorjahresniveau oder konnte sogar zulegen. Etwa jeder Fünfte berichtete jedoch von schlechteren oder gar viel schlechteren Ergebnissen. Für das aktuelle Quartal erwarten jeweils rund ein Drittel der Befragten Umsätze, Roherträge und Gewinne auf Vorjahresniveau. Schlechtere oder gar viel schlechtere Zahlen als im Vorjahreszeitraum befürchtet jedoch nur etwa jeder zehnte Betrieb.
Einkauf erfolgt mehrheitlich über Online-Plattformen
Neben den konjunkturellen Abfragen stand beim jüngsten Branchebarometer das Thema „Einkaufsverhalten" auf der Agenda. Dabei zeigt sich, dass Reifenfachhändler im Durchschnitt die Hälfte der Consumer-Reifen über den Großhandel beziehen. Etwa jeder fünfte Betrieb rechnet dabei mit einem weiteren Anstieg seines Einkaufsvolumens beim Großhandel gegenüber der Direktbelieferung. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (71 Prozent) erwartet jedoch ein gleichbleibendes Volumen.
Befragt nach den Gründen für einen Anstieg des Einkaufsvolumens beim Großhandel liegen drei Faktoren mit einem Antwortanteil von 22 Prozent gleichauf: die Lieferfähigkeit/Lieferzeit, mehr Flexibilität sowie bessere Preise. Die Ergebnisse decken sich auch mit den am häufigsten genannten Services, die Betriebe von einem Großhändler erwarten. Neben einer 24-Stunden-Lieferung (69 Prozent) sind auch die Warenrücknahme (42 Prozent) sowie ein großes Angebot preiswerter Marken (40 Prozent) entscheidend.
Eine weitere Erkenntnis des aktuellen Branchenbarometers ist der klare Fokus auf Bestellungen über Online-Plattformen. Für 72. Der befragten Betriebe ist eine solche Plattform – entweder über die eines klassischen Großhändlers wie Reifen Göggel oder über die von digitalen Playern wie Tyre24 – das Mittel der Wahl. Rund zwei Drittel der Befragten beziehen ihre Consumer-Reifen dabei von mehr als drei Großhändlern.
