Zunächst zum offiziellen Teil: Die EU-Richtlinie mit der Bezeichnung ECE 2144/2019 (ECER141) schreibt für alle neu homologierten Nutzfahrzeuge der Klassen N1 bis N3, O3 und O4 sowie M2 und M3 ein verpflichtendes Reifendruckkontrollsystem vor. Offiziell greift die Regelung bereits seit Juli 2022 – es gibt jedoch eine zweijährige Übergangsregelung.
Ab Juli 2024 müssen in der Folge alle neuzugelassenen Nutzfahrzeuge – egal wann diese homologiert wurden – mit einem RDKS-System und Sensoren ausgestattet sein. Welche neuen Herausforderungen der RDKS-Service bei dieser Fahrzeugklasse mit sich bringt, erläuterte Sven Müller, Sales Director TPMS bei der Alcar Wheels GmbH, in einem Interview mit unserer Fachzeitschrift wie folgt: „Das Thema Nfz-RDKS das mit Abstand komplexeste, schlicht und einfach aufgrund der Vielzahl an Alternativen: Vom OE-Anbieter über Telematiklösungen bis hin zu diversen Nachrüstsystemen – das Angebot ist enorm. Es gibt unterschiedliche Ventilsensoren, aber auch verschiedene Kombinationen aus Stahl- und Klettbändern, oder aber auch Sensoren die in, den Innerliner des Reifens geklebt werden.“
Im Zuge der geänderten gesetzlichen Vorgaben stiegt auch der Sensorbedarf ab 2024 deutlich an. Einige Hersteller haben jedoch bereits in der Vergangenheit damit begonnen, ihre Fahrzeuge werksseitig mit RDKS-Sensoren auszustatten, sodass bei einigen davon – ausgehend von einer Batterielebensdauer zwischen fünf und sieben Jahren – in Kürze ein Sensortausch ansteht.
Um Werkstätten und Handelsakteure auf die neuen gesetzlichen Bestimmungen vorzubereiten, haben diverse RDKS-Spezialisten ihre Angebote für Nutzfahrzeuge um neue Lösungen ergänzt. Diese umfassen neben Nachrüstsensoren häufig auch passende Updates für Anlern- und Diagnosegeräte. Insbesondere in den letzten Monaten und Wochen ist das Angebot an OE-Ersatzsensoren bekannter Marken noch einmal gewachsen. (dw)
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